21. Internationales Schwimm- Meeting mit sehr viel Wasser

(ge) Fast schien es, als sei der liebe Herrgott der Meinung, im Becken auf der 50m-Bahn des Schwarzwaldbades in Bühl sei nicht genügend Wasser enthalten, so ließ er am Samstag, den 29.6.2013 die Schleusen des Himmels geöffnet und die nassen Schätze des Himmels auf das wie immer trotzdem reibungslos ablaufende 21. Internationale Schwimm-Meeting des Schwimmteams TV Bühl herunterprasseln. Ob nun wie ein Schweizer Trainer sagte, die Bühler „hätten vorher nicht genügend in der Kirche für besser Wetter gebetet", oder eine englische Familie fast entschuldigend meinte," dass nur die Engländer schuld seien, denn sie hätten dieses Wetter von der Insel mitgebracht", sei dahingestellt, Tatsache war, dass es während des Meetings nur einmal regnete. Nur die Intensität des teilweise sehr kühlen Nasses von oben wechselte ein bißchen ab, ansonsten war alles gleichmäßig durchnäßt.

Der guten Stimmung und auch den teilweisen sehr guten schwimmerischen Leistungen tat dies aber keinen Abbruch: Mit schon fast Galgenhumor traten etwa 400 Sportler zum nassen Wettstreit an, brachten über 1500 Einzel- und Staffelstarts hinter sich, und ließen sich allenfalls beim Rückenschwimmen – „wenn ich Luft holte, hatte ich immer Wasser im Mund!" – etwas von den äußeren Gegebenheiten irritieren. So gelang dem heimischen Schwimmteam TV Bühl beim 21. Meeting der 21. Gesamtsieg, diesmal mit einem Riesenvorsprung vor der innerdeutschen Konkurrenz aus Pforzheim und dem Swimteam HedDos, einer SG aus Heddesheim/Dossenheim. Den Titel für die beste ausländische Mannschaft errang diesmal der NDVB Villefranche, aus Bühl's französischer Partnerstadt, die diesmal mit einem sehr großen Schwimmerkontingent angereist waren, knapp vor der starken Mannschaft aus dem schweizerischen Thalwil.

Das Schwimmteam TV Bühl zeigte sich verstärkt durch die Masters-Schwimmer Jochen Schweikert und Paolo Hochberger, sowie etliche frühere Aktive wie Raphael und Benjamin Holfelder, Dominik Latzel, Lukas Haderer und Felix Baum als Garant für sehr gute Staffelleistungen. So belegte die 4x50m-Lagen-Staffel der Männer in der Besetzung Schweikert, Hochberger, Haderer und Baum den zweiten Platz hinter den favorisierten Wassersportfreunden aus Hannover – dies mit nur vier Zehnteln Rückstand. Latzel, Haderer, Baum und Schweikert wurden zusammen mit den vier weiblichen Schwimmerinnen Carla Wolf, Miriam Herbstritt, Lina Goerigk und Monique Urbschat zusätzlich Silbermedaillengewinner der traditionsreichen und immer hart umkämpften 8x50m-Freistilstaffel mixed. Die großen Staffelgewinner waren die Wassersportfreunde Hannover, die sowohl die 4x50m Lagenstaffel der Männer als auch der Frauen und die 8x50m Freistilstaffel mixed gewannen. Die Nachwuchsstaffeln 4x50m Freistil der Jahrgänge 2005-2002 waren dann fest in Bühler Hand: In beiden Wettbewerben belegten die beiden Bühler Mannschaften jeweils Platz eins und zwei.

Überragende Einzelleistungen wurden zwar ein wenig Opfer der nasskalten Witterung, blitzten jedoch bei den Ausnahmeathleten der SG Regio Freiburg, Niklas Haas, der SG Regio Karlsruhe, Sita Kusserow, Stuart Clarke von Bishop's Stortford, der Worldcup-Schwimmerin Sarah Silveira aus Heddesheim und der Wassersportfreunde Hannover, Franziska Skrubel und Dorothee Klumpe, bisweilen durch den Regen auf: So siegte Sita Kusserow in der Mehrkampfwertung der besten 100m-Strecken vor Skrubel und Silveira, Haas siegte hier vor Clarke und Knabel aus Hannover,. Die Wertungen der A-Jugend (1996/ 1997) wurden diesmal sowohl beiden Männern als auch bei den Frauen von Bühler Schwimmern gewonnen, von David Schmidt (96) und Carla Wolf (97), die weibliche B-Jugend (1998/1999) beendete ihren Mehrkampf mit einem Bühler Dreifachsieg mit Jasmin Vollmer (98), Lina Goerigk und Claudia Luong van (beide 1999). Die entsprechende männliche Wertung entschied Tobias Jung vom Swimteam HedDos (Heddesheim/ Dossenheim) für sich.

Die jüngsten Jahrgänge waren dann wieder fest in Bühler Hand: Bei den Frauen im Jahrgang 2005 hießen Anina Metzinger, Hanna Seiter und Marie Scholz die drei Erstplatzierten, 2004 präsentierte mit Julia Kusserow, Annalena Müller und Victoria Wendenburg ebenfalls drei Bühler Erstplatzierte wie auch der Jahrgang 2003 mit Emely Kölmel, Nathalie Gutheil und Catherina Wendenburg. Giulia Goerigk wurde Dritte im Jahrgang 2002, Anna Magdalena Kühner (2001) Zweite vor Jenny Linh Luong van. Bei den männlichen Teilnehmern war Adrian Orlemann der beste Nachwuchsschwimmer im Mehrkampf des Jahrgangs 2005 wie auch Liam Fischer im Jahrgang 2003. Rik Tausend belegte den zweiten Platz vor Leon Höll im Jahrgang 2004, ebenso wie Julius Haas (2001) vor Jonas Seiler. Die jeweiligen Sieger durften sich über die durch die örtliche Prominenz wie den Bühler Oberbürgermeister Hubert Schnurr u.v.a.m. überreichten Pokale freuen.

Dass diese Siegerehrungen dann in der trockenen Vorhalle des Schwarzwaldbades stattfanden, wunderte angesichts des sintflutartigen Niederschlags keinen mehr. Vielmehr war jeder froh, auch mal wieder trockenen Boden unter den durchweichten Füssen zu haben. Freuen durften sich auch die Gewinner der großen Tombola, insbesondere der Hauptgewinne, u.a. des tollen, von der Fa. Zweirad-Rest in Bühl gestifteten Fahrrades, das diesmal von einem Bühler Schwimmer hocherfreut in Empfang genommen wurde. Aber als ob der Regen nie stattgefunden hätte, ließ das Nass mit Ende der Wettkämpfe nach, die ersten Aufräumarbeiten gingen über die Bühne – mit über 100 Helfern klappte dies auch bei Regen sehr gut –, und auch die Vorhalle wurde mit Hilfe der Schwarzwaldbad-Mitarbeiter wieder auf Vordermann gebracht, sodass das Abendprogramm planmäßig beginnen konnte: Die ersten zaghaften, Trockenheit verheißenden Sonnenstrahlen wagten sich hervor, der erstmals angesetzte lustige Turmspring-Wettbewerb fand unter großer Anteilnahme auch aller ausländischen Gäste, sowohl Schwimmer als auch Trainer, bei herrlich milden Abendtemperaturen – und was viel wichtiger war, bei völliger Trockenheit – statt. Insbesondere bei der Wahl des entsprechenden Sprung-Outfits waren der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Die große europäische Schwimmerfamilie ließ den in der Geschichte des Schwimm-Meetings absolut nassesten Wettkampf gemütlich miteinander ausklingen beim gemeinsamen Essen und Trinken im Bad, mit einem Ausflug mit Führung auf die Burg Windeck für Trainer, Betreuer und Eltern nahm das Schwimmteam am Sonntag nach einem weiteren gemeinsamen Mittagessen Abschied von seinen ausländischen Gästen bis zum nächsten Jahr, dann hoffentlich wieder „in trockeneren Tüchern".